Thannhausen wird 1806 bayerisch - 200 Jahrfeier 2006
Thannhausen wird bayerisch am 31. März 1806
200 Jahr-Feier am 31. März 2006: Spiel "Thannhausen wird bayerisch"
Platzeinweihung "Dr. Georg und Lu Zimmermann-Platz"
Luitpold Prinz Prinz von Bayern zu Gast in unserer Schule
Ein Platz zwischen dem ehemaligen Stadionschen Gerichtsgebäude und Schreiegg's Post
"Gott mit dir, du Land der Bayern..."
Historisches Spiel: 31. März 1806 Thannhausen wird bayerisch
Franz. General Karl Landherr
Anton Höfer Anton Zimmermann
Graf v. Stadion Georg Sonner
Oberamtmann Oberst Kurt Armbruster
Christoph Schmid Hans-Dieter Hörtrich
Landrichter Bentele Konrad Bestle
Text des Spiels (unten) und weitere Bilder siehe Bildergalerie oben Ehrengäste beim Spiel und in der AHGS: Prinz Luitpold von Bayern, Schloss Kaltenberg
und Nobert Wehn, Stiftungsvorstand
Bayernfahne und Bayernhymne
Die 4. Klassen tanzen ein Menuett von Mozart
Autogramm und Brotzeit
Die Spieler mit Prinz Luitpold von Bayern und Bürgermeister Johannes Schropp
Historisches Spiel: Am 31. März 1806 - "Heute wird Thannhausen bayerisch"
Text des Spiels:
Oberamtmann Oberst (Kurt Armbruster):
Hochverehrte Gäste, die ihr heute am 31. März 1806 hier in Thannhausen versammelt seid. Ich begrüße Euch zu einem einmaligen Ereignis. Heute, am 31. März 1806 wird Thannhausen ins Königreich Bayern
eingegliedert. Als Oberamtmann Franz Oberst von Thannhausen, der hier im Auftrag des Grafen von Stadion für Recht und Ordnung sorgt, leite ich diese Feier. Die Besitzergreifungsurkunde von König
Maximilian von Bayern überbringt der königlich bayerische Kommissar Landrichter Josef Bentele aus Ursberg. Er sei uns willkommen.
Ich begrüße daselbst auch wichtige Vertreter unserer bisherigen Reichs-Grafschaft.
Ich bitte darum, dass sich die ehrwürdigen und erlauchten Herren jetzt der Thannhauser
Bevölkerung vorstellen.
Christoph Schmid (Hans-Dieter Hörtrich):
Ich bin Schulinspektor und bin in Dinkelsbühl geboren. Ich bin hier in Thannhausen seit 1796, also genau seit 10 Jahren und feiere als Benefiziat und Kaplan hier in der schönen neuen Kirche das
Messopfer. Ich bin der Schulinspektor der Reichsgrafschaft. Ich wohne in der neuen Schule neben der Kirche. Mit Anton Höfer unterrichte ich die Thannhauser Kinder, die – wohlgemerkt - freiwillig in
die Schule kommen.
Besonders gern schreibe ich Geschichten für Kinder und Erzählungen und Theater für
Erwachsene. Außerdem dichte Lieder für den Gottesdienst. Ihr kennt ja alle das Lied
„Ihr Kinderlein kommet", das ich vor ein paar Jahren zum Weihnachtsfest gedichtet habe.
Viele Kinder besuchen die von mir gegründete Lateinschule. Möge es uns im Königreiche
Bayern auch so gut gehen wie in der Gräflichen Reichsgrafschaft.
Anton Höfer (Anton Zimmermann):
Ich bin Anton Höfer, der Schulmeister, geboren in Ettelried nicht weit von hier.
Ich bin seit 1793 mit meiner Familie hier in Thannhausen und wohne im Mesnerhaus
vor der Kirche. Ich bin der Schulmeister von Thannhausen. Dazu bin ich noch Organist,
Chorleiter und Mesner. Die Leute von Thannhausen und der Umgebung singen gerne in
der Kirche die Lieder, die ich zusammen mit meinem Sohn Albert Höfer komponiere,
z.B. das Osterlied: „Jesus lebt!" Das Menuett von Wolfgang Amadeus Mozart,
der vor einigen Jahren leider schon so früh verstorben ist, habt ihr sehr schön getanzt.
Josef Georg Graf von Stadion (Georg Sonner):
Ich bin Josef Georg Graf von Stadion, seit 20 Jahren der Ortsherr von Thannhausen und
wohne im Amtshaus hier gegenüber. Ich habe 1790 hier in Thannhausen eine neue
Normalschule bauen lassen. Es ist das große Gebäude neben der Kirche. Ich habe dafür gesorgt, dass Christoph Schmid hier als Schulinspektor wirken kann.
Vor ein paar Jahren habe ich hier die erste Apotheke einrichten lassen. Außerdem ist es mir
gelungen, den ersten Arzt hier nach Thannhausen zu holen. Vor einigen Jahren haben wir
zusammen die Straße nach Ursberg und nach Ziemetshausen gebaut. Ich habe mich während meiner Herrschaft gar fest um Thannhausen gekümmert und in diesem Gerichtsgebäude hier für Recht und Ordnung gesorgt. Wie ich bisher dem österreichschen Kaiser – so werde ich auch der neuen bayerischen königlichen Majestät Gehorsam, Untertänigkeit und Treue erweisen.
General Marchand (Karl Landherr):
Ich bin Divisions-General Marchand aus Frankreich und bin zurzeit mit meinen tausend Soldatenhier in Thannhausen auf der Durchreise nach Memmingen. Immer wieder haben Soldaten hier in Thannhausen
Station gemacht. Vor 7 Jahren waren es einmal sogar 14.000 russische Soldaten. Mon Dieu – das war nicht einfach für euch hier. Ich freue mich, dass Frankreich und Bayern jetzt miteinander verbündet
sind. Mein Kaiser Napoleon Bonaparte hat letztes Jahr Österreich und Russland besiegt und deshalb erhält jetzt das Königreich Bayern dieses Gebiet.
Ich erinnere noch an das Jahr 1800. Da wurde ein französischer Soldat hier in Thannhausen
ermordet. Nur dem Oberamtmann Oberst und den Herren Christoph Schmid und Anton Höfer haben es die Thannhauser zu verdanken, dass ihr Ort nicht in Schutt und Asche gelegt wurde, sondern dass man nur eine Geldstrafe von 85 000 Gulden zahlen musste. Mon Dieu – das war ein Glück für Thannhausen. Ich wünsche, dass es Thannhausen im Königreich Bayern gut geht. Vive Napoleon Bonaparte! Vive le roi! Es lebe der König von Bayern. Adieu!
Oberamtmann Oberst:
Danke meine Herren, Merci mon General. Und jetzt bitte ich den hoch verehrten königlich
bayerischen Kommissar Landrichter Josef Bentele aus Ursberg um die Verlesung der
Besitzergreifungsurkunde:
Landrichter Josef Bentele aus Ursberg (Konrad Bestle aus Ursberg):
Es lebe der König. Hochverehrter Oberamtmann Oberst. Verehrte Herren! Ich danke Euch
für den freundlichen Empfang. Diesen Herren danke ich im Namen des Königs von Bayern
für das, was sie in der Reichsgrafschaft für die Thannhauser Bevölkerung geleistet haben.
Ihr werdet auch weiterhin euren Dienst hier versehen – das erwartet der König von Euch.
Ich verlese nun als königlich bayerischer Landrichter die Besitzergreifungsurkunde und
werde dann das neue Wappen des Königs Maximilian hier an das Gerichtsgebäude anheften.
„ Wir Maximilian, Joseph von Gottes Gnaden König von Bayern des Heiligen Römischen
Reiches entbieten allen unsere Gnade und unseren Gruß und verfügen: Die Reichsgrafschaft Thannhausen der Grafen von Stadion wird ab heute dem königlichen Hause zugeteilt.
Dieses Gebiet wird auf ewige Zeiten unserem Szepter angehören und wir werden darin
die Regierung antreten. Wir ermahnen sämtliche Einwohner und Untertanen, dass sie uns
vollkommenen Gehorsam und alle Untertänigkeit und Treue erweisen. Wir erteilen ihnen d
agegen die Versicherung, dass wir ihnen mit königlicher Huld und Wohlwollen jederzeit
zugetan seien und allen kräftigst Schutz angedeihen lassen.
So geschehen und gegeben in unserer Haupt- und Residenzstadt München, den 31. März 1806. Maximilian Joseph König von Bayern"
Soweit die Besitzergreifungsurkunde. Ich hefte nun das Wappen des Königs an das
Gerichtsgebäude. Es lebe der König!"
Alle rufen: „Es lebe der König" Volk (Kinder): "Es lebe der König!"
Oberamtmann Oberst: Danke Herr Landrichter. Jetzt werden wir noch die bayerische Fahne aufziehen. Danach ist die Feier beendet.
Landrichter Bentele heftet das bayerische Wappen an eine Wand und es wird die
bayerische Fahne aufgezogen. Danach singen Kinder und Erwachsene die Bayernhymne.
Pressebericht der Mittelschwäbischen Nachrichten |
||
Historisches Spiel zum Jahrtag "Thannhausen 200 Jahre bayerisch" |
||
Thannhausen (hli). Am 31. März 1806 heftete der Ursberger Landrichter Josef Bentele das bayerische Wappen an das Amtshaus in Thannhausen. Den Beginn der neuen geschichtlichen Epoche feierte Thannhausen mit einem historischen Spiel. Gleichzeitig bekam der neue Platz vor dem ehemaligen Gerichtsgebäude seinen Namen. Geschichte für die Bürger und insbesondere für die Kinder erfahrbar zu machen, das ist zweierlei. Am 31. März 1806 ergriff das neue Königreich Bayern Besitz von der Reichgrafschaft Thannhausen. Diesen Augenblick sollten die Thannhauser Bürger noch einmal nachvollziehen können. Vor allem aber die Schüler der Anton-Höfer-Grundschule sollten diese Geschichtsstunde verinnerlichen, denn sie wurden in das Feier-Geschehen mit einbezogen. Sie waren es dann auch, die mit der Vorführung eines Mozart-Menuetts den Schritt zurück ins beginnende 19. Jahrhundert taten. sich im historischen Spiel. Oberamtmann Oberst (Kurt Armbruster), Christoph Schmid (Hans Dieter Hörtrich), Anton Höfer (Anton Zimmermann), Josef Georg Graf von Stadion (Georg Sonner), General Marchand (Karl Landherr) stellten sich vor und waren zugegen, als Landrichter Josef Bentele aus Ursberg (Konrad Bestle) die Besitzergreifungsurkunde entrollte und verlas. Königliche Huld, Wohlwollen und Schutz versprach in dieser
Urkunde der bayerische König seinen neuen Landeskindern. Die bayerische Fahne wurde aufgezogen, die Bayernhymne gesungen. Namenstafel für den Platz: Dr.-Georg- und-Lu-Zimmermann-Platz heißt die neu geschaffene Fläche vor dem ehemals gräflich Stadionschen Gerichtsgebäude. Norbert Wehn erklärte in einer kurzen Ansprache, dass die "Zimmermann-Stiftung" keine Stiftung der gleichnamigen Fleischwerke sei, sondern auf den gebürtigen Thannhauser und erfolgreichen Münchener Anwalt Dr. Georg Zimmermann zurückgehe. |
||
Artikel vom: 3.4.2006 |