Ehemalige Synagoge Ichenhausen - Haus der Begegnung

1989 - 2019      

30 Jahre  Tonbildschau über die ehemalige Synagoge "Haus der Begegnung" in Ichenhausen im Landkreis Günzburg

 

* Informationen zur TBS

* Pressebericht zur Feier 2019: 30 Jahre TBS

* Unterrichsmaterial für eine Erkundung

* Bildergalerie

* Weiterführende Links

* Pressebericht 2002

Informationen zur Tonbildschau der Katholischen Erziehergemeinschaft (KEG)                       

Erstaufführung 1989

Autoren: Hermann Hornung, Karl Landherr (Idee und Projektleitung), Joseph Reichensperger, Ursula und Herbert Seitz (Bilder), Klaus Völker (Produktion)

Sprecher: Jochen Nix, Vivien Völker und Axel Pentenrieder

Inhaltliche und technische Überarbeitung 2002 in Zusammenarbeit mit dem Kreisarchiv, der Stiftung ehemalige Synagoge und dem
Landratsamt Günzburg

2002 Inhaltliche und technische Überarbeitung durch Prof. Dr. Georg Kreuzer, Angela Rausch und Karl Landherr - Koordination: Klaus Seybold - Sprecher: Eberhard Neubronner, Johanna Eberhardt, Dominik Fabinger Bilder: Herbert Seitz, Reisensburg - Produktion, Musik und Technik: Klaus Völker, Ichenhausen

Dauer der TBS: 20 Min – Projektion auf Großleinwand in der ehemaligen Synagoge

Von 1989 bis 2019 nach Angaben der Betreuerinnen der ehem. Synagoge Anneliese Plepla und Karin Beh über 30.000 Besucher. - Bild Treffen im November 2019 - 30 Jahre TBS 

Bildunterschrift: Durch eine Tonbildschau ermöglichte ein Team der KEG seit 1989 anschauliche Führungen in der ehemaligen Synagoge in Ichenhausen. Unser Bild zeigt v.l.n.r. vorne: Herbert Seitz, Karin Beh, Ursula Seitz, Anneliese Plepla und Klaus Völker – hinten: Burkard Sterk, Joseph Reichensperger, Hermann Hornung und Karl Landherr

Die Lehrerinnen Stefanie Mahler und Sybille Ziegler haben eine interaktive virtuelle Tour durch die ehemalige Synagoge Ichenhausen erstellt.

Hier der Link zur Website:

https://digitale-relitanten.de/vr-tour-ehemalige-synagoge-ichenhausen/

Bildergalerie über die Erkundung der ehemaligen Synagoge Ichenhausen im Rahmen von Führungen und Landkreisfahrten

Pressebericht 25.11.2019

„Sie soll uns erinnern, mahnen, offen machen…“

Alle Menschen sind in die Synagoge Ichenhausen eingeladen. „Sie soll uns erinnern - sie soll uns mahnen - sie soll uns offen machen für andere Menschen - gleich welcher Hautfarbe, gleich welcher Religion und gleich welchem Volk sie angehören.“
Was passt besser in unsere Zeit als diese Schlussworte der Tonbildschau in der ehemaligen Synagoge Ichenhausen, die bereits vor 30 Jahren engagierte Pädagogen der Katholischen Erziehergemeinschaft (KEG) für die Besucher der verfasst haben! Über 30.000 Besucher durften sich seither im „Haus der Begegnung“ mit fundiertem Text, eindrucksvollen Bildern und einfühlsamer Musik in das Leben und die Geschichte der Juden in Ichenhausen einführen lassen.

 

Tonbildschau in der ehem. Synagoge

Über 30.000 Besucher sahen seit 1989 die Produktion der KEG

 

Ichenhausen. Seit November 1989 vermittelt eine Tonbildschau in der ehemaligen Synagoge den Besuchern anschaulich Informationen über das Gebäude und das Leben der Juden in Ichenhausen. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums traf sich das Autorenteam zusammen mit den Betreuerinnen vor Ort, um Bilanz zu ziehen und das Ereignis zu feiern.
 

Die ehemalige Synagoge Ichenhausen, 1687 erbaut und 1781 von Baumeister Joseph Dossenberger erweitert, erhielt ihr jetziges Aussehen durch eine umfangreiche Sanierung und Restaurierung von 1985 bis 1987.

Um Schulklassen die Geschichte der Synagoge und der Juden in Ichenhausen sowie den jüdischen Glauben anschaulich in Bild und Wort darzustellen, ergriff 1989 der Kreisverband Günzburg der Katholischen Erziehergemeinschaft (KEG) die Initiative und gründete unter der Leitung von Karl Landherr (Thannhausen) den Arbeitskreis „Tonbildschau". Ihm gehörten außerdem die Lehrkräfte Ursula und Herbert Seitz (Günzburg), Hermann Hornung (Burgau) und Joseph Reichensperger (Ichenhausen) an. Für die ehrenamtliche Produktion und die Musikauswahl war Toningenieur Klaus Völker aus Ichenhausen verantwortlich. Er engagierte als Sprecher Jochen Nix vom Ulmer Theater und die Viertklässler Vivien Völker und Axel Pentenrieder (beide Ichenhausen).

Seither verfügt die Stiftung seit 30 Jahren über ein Medium, das mit einem kindgemäßen Text, eindrucksvollen Bildern und einfühlsamer Musik eine Synagogenführung bereichert und das auch weiterhin zur Verfügung steht. Im 1. Teil erfahren die Besucher Interessantes über das Gebäude und die jüdische Gemeinde in Ichenhausen, so z.B. dass 1781 die Hälfte der Bevölkerung Juden waren und Christen und Juden friedlich zusammen lebten. Im 2. Teil lernen die Zuschauer in einem Dialog zwischen dem jüdischen Jungen David und dem christlichen Mädchen Anna religiösen Feste, Bräuche und Gegenstände im Glauben der Juden kennen. Schließlich informiert das Tonbild im 3. Teil kindgemäß, was Juden im Dritten Reich zugefügt wurde und dass bis 1943 die letzten 123 Juden, die noch in Ichenhausen lebten, in Vernichtungslager deportiert wurden. Abschließend zeigen Bilder, wie die ehemaligen Synagoge von 1958 bis 1985 als Feuerwehrhaus genutzt, dann restauriert wurde und schließlich seit 1987 als „Haus der Begegnung" dient.

 

2002 wurde die Tonbildschau von Prof. Dr. Georg Kreuzer und Angela Rausch (Kreisarchiv) und vom Autorenteam sowohl inhaltlich als auch technisch überarbeitet, so dass sie seitdem mit einem Beamer auf Großleinwand präsentiert werden kann. Zudem wurden allen Schulen DVDs zur Verfügung gestellt. Als Sprecher fungiert jetzt Eberhard Neubronner, Hörfunkjournalist und Schriftsteller aus Ulm. Den Dialog sprechen jetzt die damaligen Viertklässler Johanna Eberhardt und Dominik Fabinger (beide Ichenhausen).

 

Bei der Feier zum 30-jährigen Jubiläum dankte KEG Kreisvorsitzender Burkard Sterk (Günzburg) dem Autorenteam von 1989 für seinen wertvollen ehrenamtlichen Einsatz damals. Er würdigte die Präsentation als ein zeitloses Dokument und eine hervorragende Möglichkeit, die Geschichte der Juden und die Besonderheit des jüdischen Glaubens für die Besucher lebendig werden zu lassen: „Auch angesichts der aktuellen Diskussion über Antisemitismus sollten möglichst viele dieses Angebot nutzen.“ Sterk bedankte sich mit einem Blumenstrauß bei den Synagogen-Betreuerinnen Anneliese Plepla und Karin Beh, die die Präsentation in eine Führung einbetten und technisch bedienen. Nach Angaben der beiden haben sie bisher über 30.000 Besuchern die Tonbildschau vorgeführt und viele begeisterte Rückmeldungen erhalten. Karin Beh wies darauf hin, dass Führungen nach Vereinbarung unter Tel.Nr. 08223/7981922 möglich sind und dass außerdem die ehem. Synagoge jeden 4. Sonntag von 13:30 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet ist. Weitere Infos und begleitendes Unterrichtsmaterial für Lehrkräfte gibt es zum kostenlosen Download auf der Website www.keg-schwaben.de  (bzw. auf dieser Seite unten)

 

Mit den Schlussworten aus der Tonbildschau erinnerte Sterk an deren Sinn: „Alle Menschen sind in die Synagoge eingeladen. Sie soll uns erinnern - sie soll uns mahnen - sie soll uns offen machen für andere Menschen - gleich welcher Hautfarbe, gleich welcher Religion und gleich welchem Volk sie angehören.“

Abdruck in der Günzburger Zeitung und den Mittelschwäbischen Nachrichten am 27.11.2019

Originaltext der TBS als WORD-Vorlage
Tonbildschau Synagoge Ichenhausen Text.d[...]
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Originaltext der TBS als pdf-Datei
Tonbildschau Synagoge Ichenhausen Text.p[...]
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Möglicher Ablauf einer Führung für Schulklassen in der ehem. Synagoge Ichenhausen
Vorschlag für eine Führung in der Synago[...]
PDF-Dokument [1.1 MB]
Kopiervorlage für ein Schülerarbeitsblatt bei der Erkundung der ehem. Synagoge Ichenhausden
Schülerarbeitsblatt.pdf
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Thema Judentum, Islam und Christentum im LehrplanPLUS Grundschule Bayern: Kath. und ev. Religionslehre, Ethik 3./4. Jgst.
Thema Judentum im Lehrplan PLUS Bayern.d[...]
Microsoft Word-Dokument [16.3 KB]

Pressebericht 11_2002:

"Die „Erstaufführung" des Tonbilds fand am 26. Oktober 1989 statt. Die Initiative ging vom Kreisverband Günzburg der Katholischen Erziehergemeinschaft (KEG) unter der Leitung des damaligen Vorsitzenden, Karl Landherr, aus. Dem Arbeitskreis „Tonbildschau" gehörten außerdem die Lehrkräfte Ursula und Herbert Seitz, Hermann Hornung und Joseph Reichensperger an. Für die Produktion war Klaus Völker aus Ichenhausen verantwortlich.

Seither verfügte die Stiftung über ein Medium, das den Besuchern und insbesondere Schulklassen auf lebendige Weise die Geschichte der Juden in Ichenhausen vor Augen führte. Die insgesamt ca. 15.500 Betrachter des Tonbilds in der Synagoge vor Ort erfuhren Interessantes über die Entstehungsgeschichte der jüdischen Gemeinde Ichenhausens, das friedliche Zusammenleben von Juden und Christen, das Synagogengebäude und die Bedeutung der religiösen Bräuche und Gegenstände, aber auch über die schrecklichen Ereignisse des Dritten Reiches sowie die Nutzung der ehemaligen Synagoge als Feuerwehrhaus und schließlich seit 1987 als „Haus der Begegnung".

Auf Initiative des Kreisarchivars, Prof. Dr. Georg Kreuzer, wurde 2002 die Tonbildschau sowohl inhaltlich als auch technisch überarbeitet. An der „Modernisierung" waren außerdem Angela Rausch (Kreisarchiv), Karl Landherr, Herbert Seitz (beide KEG) und Klaus Völker (Produzent) beteiligt. Als Sprecher wurde Eberhard Neubronner, ehemaliger Hörfunkjournalist und heute freier Schriftsteller aus Ulm, engagiert. Den Dialog zwischen dem jüdischen Jungen David und seiner christlichen Freundin Anna führten Johanna Eberhardt und Dominik Fabinger (beide aus Ichenhausen). Die Koordination übernahm Klaus Seybold vom Landratsamt Günzburg, der für die Geschäftsführung der Stiftung zuständig ist. Präsentiert wird die TBS jetzt mit einem Beamer auf Großleinwand."