50 Jahre KEG im Landkreis Günzburg von 1952 bis 2002
Festvortrag von Alexandra Hahn und Franz Koch anlässlich der 50-Jahr Feier 2002 mit Bildern und Presseberichten (die im Text unten fehlen)
50 Jahre KEG im Landkreis Krumbach Günzb[...]
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50 Jahre KEG im Landkreis Günzburg
Festvortrag am 14. November 2002
von Alexandra Hahn und Franz Koch
Sehr verehrte Festversammlung, werte Ehrengäste, liebe Kolleginnen und Kollegen,
heute treffen wir uns hier in diesem feierlichen Rahmen, im Haus der Begegnung zu Ichenhausen, um miteinander das Fest „50 Jahre KEG im Kreis Günzburg“ zu feiern. 50 Jahre sind verflossen, seit die KEG hier Fuß fassen konnte. Eigentlich müsste ich hier einschränken, denn das Gründerjahr weist auf Krumbach hin. In Günzburg fand die erste KEG-Versammlung im Schuljahr 1955/56 statt. Durch die Kreisreform 1972 verschmolzen die beiden Landkreise Günzburg und Krumbach zum Großlandkreis Günzburg und mit den Landkreisen auch die KEG-Kreisgruppen. So können wir heute mit ruhigem Gewissen das 50-jährige Jubiläum unserer KEG im Landkreis feiern.
Herr Koch, Sie waren in der ersten Stunde der KEG in Illertissen 1952 bei der Gründung der KEG dort „live“ dabei und kamen später zu uns in den Landkreis Günzburg. Wir wollen heute gemeinsam die vergangenen 50 Jahre Revue passieren lassen und Ihnen, die Jahre der Gemeinschaft und des stetigen Aufstiegs vergegenwärtigen. Wie und wo waren dann die ersten Anfänge?
Mich würde es fast reizen, mit den Jahren 1861, der Gründung des BLV oder 1867 mit dem „Kath. Päd. Verein“, gegründet von Ludwig Auer und seinem Cassianeum oder dem 1893 umbenannten „Kath. Lehrerverein in Bayern“ KLV bzw. dem „Kath. Lehrerinnenverein für Bayern“ zu beginnen.
Dieser weitausgeholte Rückblick auf die Anfänge der Lehrervereine wäre wohl interessant, würde aber den Rahmen unserer Feier sprengen. Lassen Sie mich zurückkehren in das 20. Jahrhundert.
1946 – 1 Jahr nach Kriegsende – erlaubte die Besatzungsbehörde die Gründung eines „Bayerischen Lehrervereins“ BLV, der überparteilich und nicht an eine bestimmte Konfession gebunden sein sollte. Die Aussagen „überparteilich, überkonfessionell“ stehen wohl auf dem Papier, wurden aber in der Praxis wiederholt nicht eingehalten. Deshalb schlossen sich im Raum Regensburg immer mehr gleichgesinnte Lehrerinnen und Lehrer zu einem „Kath. Arbeitskreis“ zusammen, den sie alsbald eine „Gemeinschaft kath. Erzieher“ GKE nannten. An ihre Spitze wählten sie den Stadtschulrat Karl Anton Ederer.
In Schwaben gründete daraufhin Domkapitular Dr. Anton Luible, vom damaligen Bischof Dr. Josef Freundorfer beauftragt, 1947 die „Gemeinschaft der kath. Erzieher“ GKE. Schon 1 Jahr später beschlossen die Teilnehmer der Landesausschusssitzung in Eichstätt, der Vereinigung den Namen „Katholische Erziehungsgemeinschaft“ KEG zu geben. Gleichzeitig wählte die junge KEG OSTD. Gustav Walter aus Augsburg zu ihrem ersten Vorsitzenden. Die Mitgliederzahl war inzwischen von 40 auf 70 gestiegen.
Wie kam diese Strömung zu uns?
Als „Motor in den Gründungsjahren“ (so die Ehrenbezeichnung für Frau Emma Steinle, KR. in Augsburg, in der Festschrift „50 Jahre KEG-Geschichte in Schwaben“) besuchte die einsatzfreudige 2. Bezirksvorsitzende 1951 den Landkreis Kaufbeuren, 1952 Kempten mit Füssen, Donauwörth mit Dillingen, Krumbach und Illertissen.
Wie kamen Sie persönlich zur KEG?
Für mich, der ich damals in Herrenstetten im Kreis Illertissen unterrichtete, war dieses Zusammentreffen eine große Freude, denn ich kannte Frau Emma Steinle aus dem Schuljahr 1947/48 von Kaufbeuren her. So erklärt sich mein rascher Beitritt zur KEG. Der „Gründungsbesuch“ schloss mit dem von Frau Steinle eingeübten Lied: „Kommt ein Kindlein auf die Welt“; dies sollte wohl dem eben gegründeten Kreisverband die Angst vor den Geburtswehen nehmen.
Einige Jahre später kamen Sie zu uns in den Landkreis Günzburg. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit dieser Zeit?
1956 kam ich nach Freihalden in den Landkreis Günzburg. Sehr ermunternd empfand ich damals den Besuch des Kreisvorsitzenden Gregor Weishaupt mit seiner Stellvertreterin Frau Griffig. Seine Vorgängerin im Amt, Frau Studienass.
Maria Burkart , lernte ich nicht mehr kennen, dafür aber die interessanten Vorträge von Professor Dr. phil. Eugen Abt. Wir saßen in den engen Holzbänken des Engl. Instituts und er überlegte mit uns gemeinsam, Wege zu finden, um das religiöse Erziehungsideal zu erläutern, die noch zarte Gemeinschaft gegen „Angriffe“ von außen zu festigen und die Zugkraft für unsere Aktivitäten zu fördern. Ich zitiere aus dem Bericht „25 Jahre KEG Günzburg“: „Dem Vernehmen nach soll sich Prof. Dr. Eugen Abt bei einer Veranstaltung im Engl. Institut höchst erfreut darüber gezeigt haben, dass sich unter die Klosterfrauen ein Mann wagte. Das Hauptkontingent stellten hier die 37 klösterlichen Lehrerinnen neben 20 weltlichen.“
Zu dieser Zeit gab es ja noch beide Landkreise Günzburg und Krumbach. Wie sah die Lage denn im Kreisverband Krumbach aus?
Die Mitglieder des Kreisverbandes Krumbach trafen sich in Ursberg, denn die meisten Besucher entstammten der Schwesternschaft der St.-Josefs-Kongregation. Sie stellte öfters den großen Theatersaal oder auch den Studiersaal für Adventsfeiern bzw. Lichtbildervorträge zur Verfügung. Der damalige komm. Kreisvorsitzende, OL Adalbert Kern aus Kardorf bei Memmingen, führte von 1962 bis 1969 den verwaisten Kreisverband Krumbach nach den anfänglichen fruchtbaren Aufbauleistungen der Kreisvorsitzenden 1956 bis 1958 OL Ludwig Weiß, 1959 Johann Pfeifer und 1959 bis 1962 OSTD Dr. Friedrich Heiser. Über die schwierige Vereinstätigkeit las ich in einem Bericht von Herrn Kern. Ich zitiere: „Zu den Veranstaltungen kommen immer die gleichen treuen Mitglieder. Junglehrer sieht man höchst selten …“ und an anderer Stelle „Auf persönliche Schreiben und Einladungen bekommt man von diesen Papiermitgliedern nicht mal Antwort. Es zeichnet sich für die nächste Zeit noch keine Persönlichkeit ab, die den Vorsitz übernehmen könnte“ … weiter unten … „Die kleine Herde hat sich gefunden und hält zusammen.“ Erst nach 7-jähriger komm. Tätigkeit des Kollegen Kern im Nachbarlandkreis Krumbach wählten die Mitglieder 1969 den aufgeschlossenen Lehrer Theodor Huggenberger zum 1. Vorsitzenden. Er leitete den Kreisverband mit neuem Schwung und großem Einsatz bis zur Verbandszusammenlegung. Danach, als zweiter Vorsitzender, konnten wir immer auf seine zuverlässige Mitarbeit im mitgliederstärkeren und nun vergrößerten Kreisverband Günzburg bauen.
Von welchen Personen wurde der Kreisverband Günzburg geführt?
1960 führte OL. Albert Räder, später SCHAD. in Dillingen und 1961 Frau Brigitte Stichter (beide kommissarisch) den KEG-Vorsitz im Landkreis Günzburg. 1961 bis 1970 leitete Werner Dürr, der spätere Rektor der Sonderschule Ichenhausen-Hochwang einsatzfreudig und umsichtig den Kreisverband. Er lud zu den Veranstaltungen jeweils in ein öffentliches Lokal ein. Hier konnte neben den päd. Ermunterungen oder sonstigen Hilfestellungen vereinswichtige Anliegen, Aufträge und Ankündigungen besser angenommen und vor allem die gemeinschaftsfördernden Aussprachen mit dem Gegenüber zwangloser gepflegt werden. Diese Treffen fanden immer mehr Zustimmung. Sowohl die Teilnehmerzahlen als auch die Zahl der Mitglieder nahmen erfreulicherweise zu.
Es gab damals also auch schon bzw. immer noch Neuaufnahmen in die KEG?
Es sei mir erlaubt, eine Neuaufnahme zur damaligen Zeit besonders hervorzuheben: Im nahen Oxenbronn gab es einen eifrigen Junglehrer. Kreisvorsitzender Werner Dürr meinte: „Dieser junge Kollege würde gut zu uns in die KEG passen.“ Der ließ sich zunächst über die Ziele der KEG berichten und erkundigte sich gleichzeitig nach Möglichkeiten der persönlichen Mitwirkung. Es musste wohl auf beiden Seiten gefunkt haben, denn am 1. März 1963 unterschrieb der junge Lehrer Hans Berkmüller zur Freude der KEG im Kreis Günzburg die Beitrittserklärung. Wenn ich anfänglich von Frau Steinle als Motor in den Gründungsjahren sprach, so kann ich jetzt von einem raketenhaften Auftrieb in der KEG berichten, der nun begann. Diesen spürten aber nicht nur die KEG im Kreis Günzburg, sondern ebenfalls die KEG Schwaben, der Landesverband Bayern und auch die KEG auf Bundesebene.
Im Jahre 1972 fand die Kreisreform statt, die beiden Landkreise Günzburg und Krumbach verschmolzen miteinander zum Großlandkreis Günzburg. Am 8. November 1972 musste sich die Versammlung der KEG dieser veränderten Situation anpassen und beschloss in Ichenhausen die Zusammenlegung der beiden Kreisverbände. Konrektor Franz Koch, der bereits 2 Jahre die KEG-Gruppe Günzburg geführt hatte, wurde mit großer Mehrheit zum Vorsitzenden des neuen Kreisverbandes Günzburg gewählt. Seine Stellvertreter waren Brigitte Stichter aus Jettingen und Rudolf Jaschke aus Thannhausen. Die Zusammenarbeit im neuen Kreisverband war harmonisch und produktiv. Besondere Bedeutung gewannen Vorträge und Arbeitskreise zur Fortbildung der Lehrer u. a. durch Prof. Hampel, Seminarleiter Hans Berkmüller, Herrn Rosmus, Herrn Kögel vom RPS und Regierungsschulrat Helmut Sauter. Sehr gut besucht waren auch die zahlreichen religiösen Fortbildungsveranstaltungen, Meditations- und Besinnungsabende. Zum geselligen, gemeinschaftsfördernden Dauerprogramm gehörten Adventsfeiern, Faschingsveranstaltungen, Führungen, Besichtigungen und Fahrten. Sogar verzaubert wurden die KEG-Mitglieder bei einer Veranstaltung der 1975 neu gegründeten AjE (Leitung: LAA Karl Landherr) vom KEG-Mitglied und Zauberer Helmut Paul (Perry) zu Beginn seiner Zauber-Karriere. Zeitlich gesehen war jetzt sozusagen „Halbzeit“:
25 Jahre KEG waren gemeistert.
Bei den Neuwahlen im Februar 1977 übernahm Lehrer Karl Landherr den Kreisvorsitz. Konrektor Franz Koch übergab ihm einen intakten Kreisverband. Die neue Vorstandschaft unter Leitung von Karl Landherr ruhte sich nicht aus und sorgte insbesondere durch die vielen Beitritte von jungen Lehrerinnen und Lehrern für einen enormen Aufschwung der KEG im Landkreis Günzburg. Großen Verdienst hatte dabei die AjE (Arbeitsgemeinschaft junger Erzieher) zunächst unter der Leitung von Johannes Miller und Ursula Fleischmann, die zusammen mit dem Bezirksverband Schwaben viele Angebote für die Junglehrer machten. Sehr traurig waren wir, als Landherrs Stellverteter Rudolf Jaschke im Alter von 44 Jahren am 22.12.1980 ganz überraschend verstarb - ein großer Verlust für seine Familie, die KEG und ganz Thannhausen.
Hinweis: Bilder und Presseberichte sind in der pdf oben oder auch in der Bildergalerie unten zu finden:
Vorstandschaft 1977/78
Am 1.12.1977 feierte der KEG Kreisverband sein 25-jähriges Jubiläum in Jettingen.
Bild: Ehrung der ehemaligen Kreisvorsitzenden Ludwig Weiß, Franz Koch, Werner Dürr, Adalbert Kern und Theodor Huggenberger durch den Kreisvorsitzenden Karl Landherr, den Bezirksvorsitzenden Hans Berkmüller und Vorstandsmitglied Brigitte Stichter bei der 25-Jahr-Feier am 1.12.1977 in Jettingen
Vorstandschaft 1979 - Bei der Neuwahl 1997 rechts der ehemalige Kreisvorsitzende GZ Werner Dürr
Vorstandschaft 1981 - Bilanz bei den Neuwahlen 1988 und Feier des 35-jährigen Bestehens des KEG Kreisverbands Günzburg mit der Ehrung der ehemaligen Vorsitzenden Ludwig Weiß, Franz Koch und Ulrich Haaf durch den Landesvorsitzenden Prof. Dr. Johannes Hampel
Es wäre abendfüllend, wollte man die vielen Aktivitäten der Günzburger KEG aufzeigen. Einige Meilensteine in der Verbandsarbeit möchte ich aber nicht unerwähnt lassen: Viele bildungspolitische Neuerungen (Neue Lehrpläne GS + HS, neue Inhalte, neue Unterrichtsformen) forderten die KEG zur Reaktion aber auch zur Innovation auf: In den 80er Jahren beispielsweise rückte die Rettung der Hauptschule aufgrund zurückgehender Schülerzahlen immer mehr ins Blickfeld. Ihrer Zeit dabei weit voraus war die KEG Günzburg, als sie 1982 auf Initiative des damaligen Bezirksvorsitzenden Hans Berkmüller für den Landkreis GZ einen Modellversuch „Freiwillige 10. Klasse an Hauptschulen“ forderte. Erst gut 10 Jahre später wurde dieser innovative – aber von der CSU damals vehement abgelehnte Gedanke - politisch und real umgesetzt: Die F10 für die Hauptschule (und im Gegenzug dazu die Einführung der 6-klassigen Realschule).
Ein weiteres standespolitisch brisantes Thema bewegte die KEG im gleichen Jahr, nämlich die Abschaffung der jährlichen Röntgenreihenuntersuchungen bei Lehrkräften und Erziehern. In einer groß angelegten Unterschriftsaktion, die in unserem Kreisverband von Karl Landherr initiiert und zusammen mit Hans Berkmüller in ganz Bayern durchgeführt wurde, konnte die KEG mit Briefen an die politischen Vertreter und Presseerklärungen eine breite Öffentlichkeit erreichen. Diese Unterschriftsaktion der KEG hat bewirkt, dass seit 1984 keine Lehrkraft heute mehr zur regelmäßigen Untersuchung muss. Unermüdlich beschäftigte sich der Kreisverband Günzburg in den 90er Jahren mit aktuellen Sachthemen, wie dem Kienbaumgutachten, dem Volksbegehren die „Bessere Schule“, mit den allgemeinen Stundenkürzungen, dem neuen Beurteilungssystem sowie dem Eklat um das Kruzifix-Urteil im Jahr 1995.
Ursula Fleischmann wurde am 19.2.1997 nach 20-jähriger Amtszeit von Karl Landherr zur neuen Kreisvorsitzenden gewählt.
Der Kreisverband Günzburg versuchte außerdem ab 1997 gegen das verpflichtende Arbeitszeitkonto in einer Unterschriftenaktion vorzugehen. Die Übergabe dieser Unterschriften erfolgte im März 99 in Ichenhausen an Herrn Staatssektretär Freller im Rahmen einer Protestaktion – einer bisher einmaligen öffentlichen Demonstration von Lehrkräften im Landkreis GZ. Wir konnten deutlich machen, dass wir nicht immer zu allem „Ja und Amen“ sagen!
Mit all diesen Sachthemen beschäftigte sich die KEG, jedoch auch mit dem Bewusstsein, dass immer weniger veränderbar ist. In schul- und standespolitischen Fragen kümmerte sich die KEG Günzburg ebenso um die berufswissenschaftliche Fortbildung und Weiterbildung der Lehrer – und das schon zu einer Zeit, als der Staat noch wenig Geld für die notwendige Fortbildung der Erzieher ausgab. Informationsveranstaltungen waren und sind von dem Motto geprägt: Aus der Praxis – für die Praxis! - Auf Bezirksebene berühmt und viel besucht seit Jahrzehnten die Berufsakademie der KEG Schwaben, die von 1977 bis 1993 sehr erfolgreich von unserem jetzigen Schulamtsdirektor Franz Honner geleitet wurde.
Nur exemplarisch möchte ich auf folgende
Veranstaltungen in den
letzten Monaten und Jahren im Kreisverband GZ hinweisen:
* 1981 organisierte Karl Landherr die große Kinder- und Jugendbuchausstellung in den Sparkassen Krumbach und Günzburg, die von über 30 Schulklassen besucht wurde.
* Im Sommer 1991 waren es Autorenlesungen und Vorträge mit Willi Fährmann in GZ vor über 500 Kindern im Forum am Hofgarten und in anderen Jahren noch viele Autorenlesungen und Vorträge mit namhaften Kinder- und Jugendbuchautoren.
* Ein großer Erfolg war und ist die Tonbildschau über die ehemalige Synagoge Ichenhausen, die 1989 von einem KEG-Team unter Leitung von Karl Landherrn initiiert und erstellt wurde. Ganz aktuell vor ein paar Wochen ist sie in Zusammenarbeit mit dem Kreisarchiv neu überarbeitet worden. Ca. 15.500 Besucher haben sie bis jetzt vor Ort gesehen.
* Ebenso erfolgreich war 1998 das einmalige Projekt Landkreisfilm. „Unsere Heimat – der Landkreis Günzburg“ - 40 Minuten Landkreis Günzburg Heimat pur. Über 400 Kassetten wurden bisher verkauft. Bei unzähligen Vorführungen in der Schule und bei Vorträgen läuft dieser Landkreisfilm, den es sogar mit französischen Untertiteln gibt. Falls sie heute einen erwerben wollten, ich glaub, Herr Landherr trägt immer einen in der Tasche!
* Die Vorträge „Positives Denken“ und „Erfolgreich lernen!“ in Neuburg begeisterten nahezu 200 Lehrer und Eltern im Landkreis.
* Große Resonanz fand auch die Veranstaltung „Computer in der Grundschule“ im Jahre 2000 an der Anton-Höfer-Grundschule in Thannhausen, bei der sich über 100 LehrerInnen Kenntnisse im Umgang mit dem Computer im Unterricht erwarben. Organisiert wurde diese Veranstaltung von der AjE.
Die AjE, Arbeitsgemeinschaft Junger Erzieher, nahm im Jahre 1975 unter dem Vorsitz von Junglehrer Karl Landherr ihren Anfang. Ihm folgten Johannes Miller, Ursula Fleischmann, Inge Kretzinger, Jutta Schieferle, Kurt Armbruster, Alexandra Böhm, meine Wenigkeit (Alexandra Hahn, geb. Kusterer) und jetzt Petra Fischer. Die Vorsitzenden standen allen Junglehrern gleich welchen Verbandes stets mit Rat und Tat zur Seite. Ein Prinzip, das sich wie ein roter Faden durch die ganzen Jahre der Verbandsarbeit der KEG zieht und den Gemeinschaftsgeist noch verstärkt hat. Die Anregung zur Betreuung und Vorbereitung von Junglehrern auf die II. Lehramtsprüfung in den inzwischen traditionellen Prüfungsvorbereitungskursen in Augsburg stammt übrigens auch aus dem Landkreis Günzburg von Hans Berkmüller und Walter Barsig. Für tausende von Prüflingen in ganz Schwaben waren diese Fortbildungen und sind heute noch ein wichtiger Grundstock.
Beispielhaft für ganz Schwaben wurde in den 80er Jahren die Fachgruppe für Erzieherinnen von Olga Jekle aufgebaut. Anne Müller und Marianne Hruby engagieren sich sehr für die Standespolitik und bieten den Erzieherinnen im Landkreis interessante Fortbildungen an.
Die Fachgruppe der Fachlehrerinnen wurde von Johanna Sendler aus Leipheim gegründet und engagiert geführt. Zurzeit betreut Gabriele Weng die Fachlehrerinnen.
Doch nicht nur auf Landkreisebene sind unsere Mitglieder aktiv. Schulleiter Hermann Rothermel ist für die Personalratsarbeit im Bezirksverband Schwaben zuständig und seit vielen Jahren stellvertretender Personalratsvorsitzender. Rektor Karl Landherr ist stellvertretender Bezirksvorsitzender und Pressereferent für die KEG. Außerdem ist er seit 1990 Bezirkspersonalrat bei der Regierung von Schwaben.
Für die Arbeitsgemeinschaft Junger Erzieher in Schwaben sind Sonja Beck und meine Wenigkeit im Team verantwortlich. Die Erzieherinnen werden in Augsburg in der Vorstandschaft durch Frau Anne Müller vertreten. Hermann Hornung ist im FORUM-Redaktionsteam aktiv (der jährlich erscheinenden Bezirkszeitschrift) und der „geistige Übervater“ Hans Berkmüller ist Ehrenvorsitzender der KEG Schwaben.
Lieber Herr Koch, für Pensionisten ist der Personalrat nicht mehr zuständig und sie kommen verständlicherweise kaum mehr zu Fortbildungen – ich denke, Sie schätzen wie die übrigen Mitglieder besonders den geselligen Bereich in der KEG.
Der gesellige Bereich war und ist ein wesentlicher Bestandteil beim Kreisverband Günzburg. Viele Teilnehmer bei den Fahrten der KEG zeugen nicht nur von Reisefieber, sondern sind auch Signal für den Gemeinschaftssinn der KEGler im Kreisverband Günzburg. Unvergesslich sind seit unsere von Karl Landherr organisierten Fahrten nach Bonn und ins Ruhrgebiet (1984) und die Flugreisen nach Berlin, Rom, London, Paris, Florenz, Istanbul, New York, Sizilien und viele andere Fahrten und Besichtigungen.
Der KEG Kreisverband und jetzt die AjE kaufen seit über 10 Jahren hinweg jeweils 2 ganze Vorstellungen der Augsburger Puppenkiste (mit bis zu 450 Besuchern) auf. Die Theaterfahrten nach München und Stuttgart sowie die Musicalreisen nach Wien, Bochum, Stuttgart, Hamburg und gemeinsame Besuche in der Freilichtbühne Augsburg trugen dazu bei, dass das G in der KEG nicht zu kurz kam.
Reicht das? Ich könnte wohl noch stundenlang weitererzählen, aber es wartet hinten ja noch ein gutes Büfett!!
Diese Veranstaltungen und auch die jährlich stattfindenden Gottesdienste – in diesem Jahr in Kirchheim zusammen mit dem Unterallgäu und der Bezirksvorsitzenden Frau Kiefersauer - knüpften mitmenschliche Kontakte, pflegten und vertieften unsere Gemeinschaft. Darunter auch nicht wenige Mitglieder mit evangelischem Glauben – worüber wir uns im Geiste der Ökumene sehr freuen.
Die erfolgreiche Arbeit des Kreisverbandes fand ihren zahlenmäßigen Niederschlag auch in den Ergebnissen der Personalratswahlen, bei denen die KEG ihr Ergebnis von 24 % im Jahre 1977 auf 39 % in diesem Jahr steigern konnte. 1990 konnte die KEG Günzburg sogar das beste KEG Wahlergebnis aller Zeiten in ganz Bayern für sich verbuchen: 47,1 % der Stimmen.
Seit Mitte der 90er Jahre machten die gesellschaftlichen Veränderungen auch vor der KEG nicht halt: Immer weniger Menschen wollen sich an einen Verband, an eine Organisation binden und noch weniger Menschen sind zu ehrenamtlicher Tätigkeit bereit.
Du, liebe Ursula, ließest dich davon nicht abschrecken und hast vor nunmehr 5 ½ Jahren die Führung des Kreisverbandes Günzburg übernommen. Deinem damaligen Motto „Packen wir es an! Gemeinsam sind wir stark!“ bist du bis heute treu geblieben: Du verstehst es, den KEG-Mitgliedern und besonders den Aktiven in der KEG immer wieder etwas Positives, persönlich Bereicherndes zu bieten. Ein besonderes Anliegen waren und sind dir, liebe Ursula, die Förderung und der Einbezug junger LehrerInnen in die KEG. Für ihre Sorgen und Nöte hattest du immer ein offenes Ohr und so kannst du heute auf ein aktives, inzwischen achtköpfiges AjE-Team bauen (um das du in vielen anderen Landkreisen beneidet wirst!)
Deinem Engagement und deiner unermüdlichen Arbeit in und für die KEG verdankt der Kreisverband Günzburg – trotz ungünstiger gesellschaftlicher Tendenzen – auch die aktuelle stattliche Mitgliederzahl von 300.
Für die unzähligen Stunden, die du – und deine Familie - der Verbandsarbeit geopfert haben, möchte ich dir heute - im Namen aller - von Herzen danken. Damit du wieder Kraft schöpfen kannst für neue Taten, möchten wir dir einen „Wohlfühltag“ im Krumbad schenken, damit du auch in Zukunft voller Energie sagen wirst: „Packen wir´s an!“ Den Gründern des Kreisverbandes Günzburg und denen, die ihre Tradition fortgeführt und sich in diesen 50 Jahren um Kinder und Jugendliche, Lehrer und Erzieher verdient gemacht haben, gilt unser aller Dank!
Es ist uns aber auch Verpflichtung und Ansporn zugleich, in ihrem Sinne weiter zu arbeiten. Möge auch in Zukunft so manch einer sagen – wie Hans Berkmüller es einmal gesagt hat: „Gäbe es die KEG nicht – sie müsste heute noch gegründet werden!“
Verfasst von Alexandra Hahn und Franz Koch im Jahr 2002 (unter Einbeziehung der Festrede zum 25-jährigen Jubiläum von Günther Riesemann und zum 40 jährigen Jubiläum von Ursula Fleischmann)
Hinweis: Bilder und Presseberichte sind in der pdf oben oder auch in der Bildergalerie unten zu finden.